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Channel: Schneiderherz
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Stricktuch Nordwind- mein Langzeitprojekt mit Happy End

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Voller Stolz kann ich zum Jahresanfang verkünden, dass ich endlich mein Nordwindtuch fertig habe. Wer mir auf Instagram folgt, der hat vielleicht mitbekommen, dass ich eine wahre Strickschnecke bin und schon ziemlich lange an diesem Tuch herumnadel.
Auf der Bustour zur Formland am 17. August 2019 ging es mit den ersten Maschen los. Ich hatte auf der Fahrt - außer der netten Gesellschaft- sogar ein persönliches Strickcoaching von Stine & Stitch Kerstin, aus deren Feder eben nicht nur tolle Strickbücher*, sondern auch die kostenfreie Anleitung für das Nordwindtuch stammen.

Mein 1. Anlauf


Wie im Original, hatte ich mich für Fine Wool von Stoff & Stil in hellgrau entschieden und mir eine schöne Zing Rundstricknadel in Metall* gekauft. Leider zeigte sich, dass ich mit der Kombination aus dieser Wolle und den sehr glatten Metallnadeln als Anfänger nicht klar kam. Irgendwie zu rutschig... Zwischendurch brachte mich die Wolle zur Verzweiflung- das verflixte Zeug riss mir beim Stricken. Als Anfänger der Supergau und ich startete mehrmals komplett neu mit dem Tuch. Verzweifelt kaufte ich mir eine neue Rundstricknadel, deren spezielle Spitzen die Hoffnung in mir weckten, dass es nun besser klappen würde. Es war die Ergonomics von Prym*, aber wir wurden keine Freunde. Die Wolle rutschte nun gar nicht mehr richtig. Irgendwann riss dann wieder die Wolle und ich beschloss, nochmal komplett bei Null anzufangen.

Neustart


Im hiesigen Wollfachgeschäft kaufte ich nach netter Beratung neue Wolle und neue Nadeln. Mit Merino Yak von Schachmayr und der Holzstricknadel Ginger*  startete ich frisch. Mittlerweile war ich ja geübt mit der etwas kniffeligen Anfangsphase des Tuches. Und was soll ich sagen- nun ging es wunderbar. Kein Fadenriss- tolle Haptik und die Nadeln hatten genau die Griffigkeit, die ich für mich brauchte. Mit der fusseligen und empfindlichen ersten Wolle hatte ich mir wahrlich keinen Gefallen getan- aber solche Anfängererfahrungen muss man wohl auch mal machen. Es zeigt sich aber mal wieder, dass gute Qualität bei Material und Werkzeug sich auszahlen.

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Bis ich mich in mein tolles Tuch wickeln konnte, sollte es dann aber noch ganz schön lange dauern. Mein Strickzeug reiste mit nach Schweden und Dänemark und mit jeder Reihe wuchs die Maschenzahl. Irgendwann konnte ich nicht "mal eben noch" ein paar Reihen stricken. Jede Reihe dauerte seeeeehr lang, weil ich eben noch eine Strickschnecke bin. Dazu kommt, dass ich (noch) nicht zu den Menschen gehöre, die jeden Tag stricken. Manchmal musste Nordwind ziemlich warten, bis ich mich mal wieder seinem Wachstum widmete. Irgedwann wurde es auf der 80er Rundstricknadel lästig eng und ich war so glücklich, dass mich die liebe Frau Zwillingsnadel mit ihrem alten Nadelset beerbte. Überglücklich konnte ich auf 1 Meter Seile umsteigen (und bin mit dem Set nun natürlich auch perfekt gerüstet für alle kommenden Strickabenteuer)


Irgendwann kaufte ich dann Garnknäuel Nummer 3 und als wir über Silvester eine gemütliche Auszeit an der dänischen Nordsee ging es in die Zielgerade. Da ich etwas unsicher war, wieviel Wolle ich für den ICord Abschluss benötigen würde, gab es zwischendurch Rücksprache mit meinen nordwinderfahrenen Strick-Heldinnnen. Mit etwas Wollpuffer habe ich dann abgekettet und war angenehm überrascht, dass die Technik zwar zeitaufwändig ist- aber wirklich kinderleicht.
Nach dem Fäden vernähen wanderte mein Tuch dann mit Feinwaschmittel in die Waschmaschine. Ich gestehe- vielleicht war ich da etwas tollkühn- aber das Pflegeetikett versprach maschinentauglichkeit. Und das Ergebnis gab mir recht: Nach dem Wollprogramm mit hohem Wasserstand und Schonschleudern konnte ich mein unversehrtes Tuch zum Trocknen ausbreiten. Ein Teppich und große Handtücher drauf, dienten als Spannunterlage. Mit Nadeln habe ich die Ecken fixiert und das Tuch schön gleichmäßig zurechtgelegt. Das Maschenbild ist nach dem Waschen & Trocknen toll gleichmäßig und das Tuch herrlich weich. Ich komme übrigens auf eine Spannweite von knapp 2 Metern, damit kann ich mich wunderbar einkuscheln und das Tuch auch prima um die Schultern legen.

Rand-Erfahrungen

Bei meinen anfänglichen Fehlversuchen merkte ich übrigens, dass mir der Rand (die spätere obere Kante des Dreiecktuches) nach Anleitung nicht ganz so gut gefiel. Vielleicht habe ich die Anleitung da auch falsch verstanden, jedenfalls endschied ich mich nach ein wenig Recherche für einen Kettrand. Dazu habe ich immer die 1. Masche rechts verschränkt gestrickt und die letzte Masche mit Faden vor der Nadel nur abgehoben. Dieser Kettrand passt nun auch gut zum ICord Abschluss. Leute mit mehr Erfahrung machen das wahrscheinlich ganz automatisch so oder ähnlich.
Ihr findet die Original-Anleitung übrigens HIER und für den kniffeligen Anfang hat Kerstin netterweise eine bebilderte ExtraAnleitung gemacht KLICK


Zum Finale gab es dann noch Quasten und ich bin wirklich überglücklich und stolz auf mein 2. Strickwerk. Es hat ganz schön lange gedauert und die Reihen wurden zum Ende hin wirklich zu kleinen Marathonstrecken- aber es hat mir so großen Spaß gemacht. Und es ist wirklich toll, dass ich mich an eine neue Sache gewagt habe. Immer hatte ich ausgeschlossen, dass Stricken etwas für mich wäre. Aber es zeigt sich, dass für manche Dinge eben erst der richtige Zeitpunkt kommen muss.

 Und, mit welchen Kreativprojekt seid Ihr ins Jahr 2020 gestartet?



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